„Auf der Mauer, auf der Lauer, sitzt die kleine Wanze!“ So oder ähnlich geht das bekannte Kinderlied. So niedlich dieses Tierchen hier auch beschrieben wird, im Bett möchte man es ganz gewiss nicht haben.

Was aber, wenn es sich dieser Parasit bei Ihnen gemütlich gemacht hat? Wie erkennt man seine Anwesenheit und vor Allem, wie wird man ihn wieder los?

Erfahren Sie hier alles, was man über Bettwanzen wissen sollte, um bei einem möglichen Befall schnellstens reagieren zu können.

Die Bettwanze – ein biologischer Abstecher in die Welt der Parasiten

Bettwanzen, oder auch Hauswanze genannt, gehören zu den Plattwanzen. Als klassische Parasiten ernähren sie sich von Blut. Ihre bevorzugten Aufenthaltsorte sind, wie ihr Name schon vermuten lässt, die warmen Betten ihrer Wirte.

Erwachsene Wanzen erlangen eine Größe von 3,8 mm bis 5,5 mm und sind dünn wie Papier. Haben sie sich erstmal mit Blut vollgesogen erreichen sie eine Größe von bis zu 9 mm.

Bettwanzen zeigen eine rötlichbraune Farbe, sie sind behaart und haben kleine Facettenaugen. Aufgrund ihrer Statur fällt es ihnen leicht sich auch in kleinste Zwischenräume zu verkriechen und sich dort vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Ihre Lebenserwartung beträgt zwischen 6 Monaten und einem Jahr. Und nur ein einziges trächtiges Weibchen kann die Mutter einer ganzen Population werden.

Dieser Parasit ist über den gesamten Globus verteilt und wird dort angetroffen, wo sich Menschen angesiedelt haben.

Wie kommen die Bettwanzen ins Haus? Und wie kommen sie dann ins Bett?

Als erstes sollte man wissen, dass ein Befall von Bettwanzen nichts mit fehlender Hygiene zu tun hat. Sie können in den hygienischsten und saubersten Haushalten vorkommen.

Wie kommt nun aber die Bettwanze ins Haus? In den meisten Fällen als „Blinde Passagiere“ im Reisegepäck und schneller als man denken kann hat mein ein Reisesouvenir mit „bleibendem Eindruck“ daheim.

Sie können sich aber auch in Möbeln verstecken. So manches gebrauchte „Schnäppchen“ oder der Sperrmüllfund, können dazu beitragen, dass sie sich in einem neuen Zuhause sehr wohl fühlen.

Dies sind Ursachen, die man noch vermeiden könnte. Allerdings müssen Sie nicht einmal aktiv etwas tun, um an Bettwanzen zu kommen. Ein befallenes Möbelstück wird durch den Hausflur getragen, die Parasiten fallen hinunter und suchen sich einen neuen Wirt. Schnell sind sie unter der Türschwelle durch in ihre Wohnung gelangt.

Sind die Wanzen erstmal in Ihrer Wohnung angekommen, suchen sie sich schnellstmöglich den Weg in Ihr kuscheliges und warmes Bett. Dabei krabbeln sie die Bettpfosten hoch oder gelangen über die Beine vom Nachttisch an ihr Ziel. Das Material Holz macht es ihnen dann besonders leicht. Metallbeine kommen die Parasiten nämlich nicht so leicht hoch. Im Bett angekommen nisten sie sich schnell in Kissen, Decken und Matratzen ein.

Aber Achtung! Wie schon eingangs erwähnt, wird die Bettwanze auch Hauswanze genannt. Sie kann sich dementsprechend auch an anderen Orten in der Wohnung aufhalten.

Ebenfalls beliebte Verstecke dieser Plagegeister können Bücher sein, DVD-, CD- und auch Schallplattenhüllen. Bodendielen, Fußleisten und auch hinter Bildern können sie sich verkriechen.

Sollte also ein Befall entdeckt werden, reicht eine Reinigung des Schlafzimmers allein nicht aus. Es sollte auf jeden Fall die komplette Wohnung sorgfältig und gründliche einer Bekämpfung unterzogen werden.

Wie Sie einen Befall erkennen und wie Sie einem Befall vorbeugen können

Bis man einen Bettwanzenbefall feststellt, kann es einige Zeit dauern. In der Regel werden zuerst die Wanzenbisse auffallen, die der Wirt von den Beißattacken davonträgt. Es bilden sich Pusteln auf der Haut, oft viele nebeneinander, da die Wanzen mehrmals zubeißen müssen, bevor sie an das Blut ihres Wirtes gelangen.

Wenn Sie dann noch Kot und abgestreifte Panzerhüllen im Bett finden, dann können Sie schon von einem fortgeschrittenen Befall ausgehen.

Wanzenkot hat oftmals einen süßlichen Geruch und wenn er getrocknet ist, zeigt er sich in schwarzer, krümeliger Form.

Den eigentlichen Parasiten werden Sie am Tage eher selten zu sehen bekommen. Die Bettwanze ist nun mal nachtaktiv.

Damit es erst gar nicht zu so einem Szenario bei Ihnen daheim kommt, sollten Sie sich folgende vorbeugende Maßnahmen zu Herzen nehmen:

  • Kontrollieren Sie gründlich Ihre Unterkunft am Urlaubsort
  • Stellen Sie Ihren Koffer möglichst weit vom Bett entfernt ab und wenn es geht, nicht direkt auf den Boden
  • Halten Sie den Koffer, wenn er nicht benötigt, wird geschlossen
  • Getragene Wäsche verstauen Sie in einem verschließbaren Beutel. Menschlicher Geruch wirkt anziehend auf die Wanzen
  • Nach dem Urlaub kontrollieren Sie Ihr Gepäck gründlich, am besten in der Badewanne
  • Werfen Sie einen Blick auf die Reißverschlüsse Ihrer Taschen und Koffer. Hier können sich die Parasiten ebenfalls festgesetzt haben.
  • Die benutzte Wäsche sollte bis zum Waschgang in dem verschlossenen Plastikbeutel verbleiben
  • Wenn möglich, waschen Sie die Wäsche bei 60°C in der Maschine oder geben Sie sie für einige Stunden in den Tiefkühler.

Was hilft gegen Bettwanzen? – Was hilft nicht? – Wird ein Kammerjäger benötigt?

Bei einem Befall mit Bett- oder Hauswanzen, sollten Sie unbedingt einen Kammerjäger mit an Bord holen.

Wie schon erwähnt, können sich die Tierchen überall in der Wohnung aufhalten. Und der Fachmann weiß, was er zu tun hat, um dieser Lage ganz schnell Herr zu werden.

Bis Ihre Unterstützung eintrifft, können Sie aber im Vorfeld schon einiges tun, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.

  • Waschen Sie, wenn möglich alle Textilien bei 60° in der Waschmaschine oder legen Sie diese in Beuteln verpackt in das Tiefkühlfach.
  • Gegenstände, die weder gewaschen noch eingefroren werden können, sollten möglichst luftdicht verpackt werden, bis der Kammerjäger vor Ort ist. Hier bieten sich große Kunststoffboxen mit festschließenden Deckeln an.
  • Rücken Sie Ihr Bett so weit wie möglich von der Wand ab, um mögliche „Wanderwege“ der Wanzen zu unterbrechen
  • Saugen Sie alles gründlich ab, achten Sie besonders auf Ritzen. So können schon einige Plagegeister und ihre Eier schadlos gemacht werden.

Hausmittel zur Bekämpfung von Bettwanzen – Wahrheit und Mythos

Das Umwickeln der Bettpfosten mit Plastiktüten und diese dann in Schüsseln mit Wasser zu stellen, hat sich als nicht wirksam erwiesen. Meistens befinden sich die Parasiten bereits im Bett und haben sich dort zwischen allen möglichen Lücken und Ritzen versteckt.

Auch an doppelseitigem Klebeband, das um die Bettpfosten geklebt wird, bleiben die Wanzen nur selten Kleben. Und wie gesagt, meistens sind sie bereits im Bett.

Eine Behandlung von betroffenen Stellen mit heißer Föhn-Luft oder einem Dampfreiniger kann eine weitere Verbreitung nur bedingt verhindern.

Oftmals wird auch zur Anwendung von Silikatstaub geraten. Diese Staubkristalle sind scharfkantig und wenn die Wanzen darüber kriechen, werden ihre Panzer aufgeschnitten und sie trocknen aus. Allerdings hat sich auch diese Methode nicht wirklich bewährt.

Auch wenn sich das nun für Sie „gruselig“ und ekelig anhört, schlafen Sie weiterhin in Ihrem Bett. Natürlich mit gewechselter Bettwäsche. Wenn Sie in ein anderes Zimmer umziehen und beschließen, zum Beispiel, im Wohnzimmer zu schlafen, laufen Sie Gefahr, die Parasiten mitzuschleppen.

Belassen Sie alles so in Ihrer Wohnung wie es gerade in Ihrer Wohnung ist. Nur so können Sie ein Ausbreiten und „Verschleppen“ des Befalls verhindern.

Der Kammerjäger – der Spezialist, der weiß, was er zu tun hat

Warten Sie unbedingt auf das Eintreffen des Kammerjägers und überlassen Sie ihm alles weitere. Mit ausgefeilten Techniken und in der Regel für den Menschen unschädlichen Präparaten wird gezielt und erfolgreich gegen diesen Parasitenbefall vorgehen.

Ein Wanzenbefall ist keine schöne Sache, aber wie Sie sehen, ist die Gefahr sich diese „Besucher“ einzufangen, nicht von der Hand zu weisen. Und wenn es passiert ist, heißt es „Augen zu und durch“.

 

 

 
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